In der vergangenen Schulausschusssitzung am 11.11.2024 stand die Instandsetzung der Burgschule auf der Tagesordnung.

Der Schulausschuss musste darüber entscheiden, ob der Rat für die Durchführung von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Betriebsfähigkeit der Burgschule 1,67 Millionen Euro zur Verfügung stellen soll.

Hierzu wurde zunächst der stellvertretende Direktor der Burgschule Herr Büch gehört, der auch eine ausführliche Tischvorlage den Sitzungsteilnehmern zur Verfügung stellte.

Er stellte die dramatischen Zustände an der Burgschule dar. 
Danach ist die eigentliche Betriebsfähigkeit der Burgschule die eine Sache. Auf einem anderen Blatt steht, welche vermeintlichen „Schönheitsreparaturen“ dann noch nicht eingeschlossen sind.

So müssen beispielsweise aktuell von den Jungen noch Urinrinnen benutzt werden. Die kleinen Schulkinder pinkeln danach gegen die Wand und stehen zum Teil mit ihren Hausschuhen in ihrem eigenen Urin.

Dann ist bis heute nicht klar, ob es Schimmel im Schulgebäude gibt. Nach einer seitens der Stadt anberaumten Begutachtung wurden in jedem Fall zwei Räume geschlossen. Das Gutachten ist bis heute nicht zugänglich. Feuchtigkeit ist weiter im Keller. Ein Fußboden ist aufgerissen. Unklar ist, ob es hier eine Asbestbelastung gibt.

Herr Büch wies zudem daraufhin, dass das zur Zeit leere Schulgebäude aktuell nur unzureichend geschützt würde. In den letzten Wochen sei aus diesem Grund in das Gebäude eingestiegen worden und es sei zu erheblichem Vandalismus gekommen.

Während die Vertreter der CDU und SPD im Anschluss eher dröhnend zur Sache schwiegen, seitens der SPD vielmehr nur der Vorwurf an Herrn Büch erging, dass man seine Einwände gerne in einem größeren zeitlichen Abstand vor der Sitzung erfahren hätte, um sie in der eigenen Fraktion besprechen zu können – so als wären die Missstände neu, zeigten sich die Vertreter der Opposition angesichts der geschilderten Zustände erneut fassungslos.
Sie hätten ja bereits in den Verhandlungen zum Masterplan Schulbau vergeblich versucht, dass der Burgschule eine höhere Priorität bei den geplanten Baumaßnahmen eingeräumt würde, der sehr plastische Vortrag von Herrn Büch zeige aber, dass der Masterplan hier dringend neu gedacht werden müsse. Diese Zustände seien für eine Schule 2024 nicht hinnehmbar.

Sie forderten, dass nicht nur die 1,67 Millionen für die Herstellung  der Betriebsfähigkeit bereit gestellt werden müssen, sondern noch umgehend eine Aufwertung der Klassenräume, der Rückbau der
Urinrinne, die Untersuchung auf Asbest und Schimmelbefall im Gebäude, sowie eine 
gründlichen Reinigung des Gebäudes vor dem Einzug  beschlossen werden müssten.

Vor der Kulisse der Zuschauer kam es sodann zu einem einstimmigen Beschluss.

Die Vertreter der Oppositionsparteien freute natürlich der Erfolg und sie hoffen jetzt sehr, dass die Umsetzung mit Hochdruck angegangen wird.  
Wichtiges Learning für sie war aber an diesem Tag auch: wenn Bürger und Bürgerinnen ein Anliegen haben, sollten sie in die maßgeblichen Sitzungen kommen. Selten waren die Vertreter der CDU und SPD so bereit, einem Antrag der Opposition im Dienste der Sache zu folgen und parteipolitische Taktiererei hintenan zu stellen wie am vergangenen Montag – unter direkter Beobachtung ihrer potentiellen Wählerschaft.