In der Ratssitzung am 2. Juli wurde eine Aktualisierung der städtebaulichen Konzeptplanung, die noch aus dem Jahr 2019 stammt, beschlossen.

Die Frechener Grünen beantragen nun im Ausschuss für Stadtplanung am 8. Oktober, dass im Rahmen der Aktualisierung auch ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept erstellt werden soll.

Uta Spork, grüne Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung: „Die alte Planung stammt aus einer Zeit, in welcher der fortschreitende Klimawandel und die notwendige Verkehrswende noch keine oder nur eine geringe Rolle spielten und deshalb viele Schwachpunkte aufweist:

  • geringe Aufenthaltsqualität infolge der Dominanz des Autoverkehrs mit hohem CO2- und Schadstoffausstoß,
  • hoher Flächenverbrauch durch breite Erschließungswege und Stellplätze im öffentlichen Raum und dadurch hohe Baukosten,
  • Benachteiligung der Bewohner*innen ohne eigenes Auto,
  • unzureichende Starkregenvorsorge und kommunale Wärmeplanung
  • geringer Anteil von gefördertem Wohnungsbau und viele Einfamilienhäuser“

Der notwendige Wandel darf nicht an der Grube Carl vorbei gehen

In den letzten Jahren hat sich ein Wandel bei der Planung von Neubausiedlungen vollzogen. „Immer mehr Stadtentwickler in Planungsbüros und Stadtverwaltungen beschreiten neue Wege, welche die von uns angesprochenen Schwachpunkte vermeiden und neue Qualitäten hervorbringen“, so Spork weiter, „mittlerweile ist auch im Kölner Umland ein Paradigmenwechsel zu erkennen, und zwar ganz deutlich bei der Planung für das neue Kölner Stadtviertel Kreuzfeld. Dort sollen auf einer bislang weitgehend unbebauten Fläche mindestens 3.000 Wohneinheiten entstehen. Die Lage im Raum und die Ausmaße dieses neuen Stadtteils weisen durchaus Ähnlichkeiten mit dem Stadtteil „Grube Carl“ auf. Details zu der Kölner Planung sind im Internet verfügbar (siehe Fußnote).

15-minütige Präsentation zur Grube Carl verfügbar

Speziell für die Planung von Grube Carl hat der VCD (Verkehrsclub Deutschland) eine 15-minütige Präsentation erstellt – mit dem Titel „Mobilität neu gedacht: Überlegungen zur geplanten Neubausiedlung Grube Carl – Besser, preiswerter und ruhiger Wohnen dank Mobilitätskonzept“.

Die Präsentation kann im Internet aufgerufen werden:  https://youtu.be/wAdX2TbmJCQ

Sie zeigt die Qualitäten auf, die auf Grube Carl möglich wären, z.B. einen bis zu 15% geringeren Flächenverbrauch sowie eine außergewöhnlich hohe Aufenthaltsqualität. Und das Ganze zu geringeren Kosten.

Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen

Uta Spork fasst zusammen „Jetzt können die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt werden. Entweder in Richtung Zukunft oder „so, wie wir immer schon immer gebaut haben. Es besteht nämlich die Gefahr, dass die Siedlung bereits in wenigen Jahren veraltet sein wird.“

Fußnote / Anmerkung zur Planung Köln-Kreuzfeld:

Die beteiligten Planungsbüros haben in enger Abstimmung mit der Kölner Stadtverwaltung sowie einer ausgiebigen Öffentlichkeitsbeteiligung die „Integrierte Planung für Mobilität und Verkehr“ erarbeitet. Sie kann mittels des nachfolgenden Links aufgerufen werden:

https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=115929

Die Mobilität wird in der „Anlage 1 – Planungsbericht Integrierte Planung“ auf den Seiten 116 bis 143 ausführlich behandelt.