Bereits im Vorfeld der kommenden Schulausschusssitzung am 14.06.2024 steht für die Positionsparteien aus FDP, BSW und Grünen fest: Es fehlt weiter ein schlüssiges Konzept für den Schulbau in Frechen und die Situation für die Schulen spitzt sich im Gegenteil dramatisch weiter zu. Sowohl in Bezug auf die notwendigen Unterhaltungsarbeiten als auch den dringend benötigten Schulneubau ist nicht klar, wie es weiter gehen soll. Die Tagesordnung und die Ausführungen der Verwaltung in den Sitzungsunterlagen lassen bereits heute deutlich erahnen, dass die Fülle der anstehenden Aufgaben das Rathaus in einen Zustand der vollständigen Überforderung bringt.

Die Politik hat zwar unter der Federführung von CDU und SPD in Ansehung dieses dringenden, lange überfälligen Handlungsbedarfs im vergangenen Jahr einen Masterplan Schulbau beschlossen, der vollmundig in seinem Namen eine Gestaltungsoffensive verspricht.

Beim Anblick der Tagesordnung des kommenden Schulausschusses wird leider erschreckend deutlich, wie berechtigt die seinerzeit bereits bei Beschlussfassung des Masterplanes vorgetragene Kritik der Oppositionsparteien war und wie wenig Bedeutung weiter dem Schulbau seitens der Verwaltung und den großen Fraktionen aus CDU und SPD beigemessen wird:

So wird mit Zustellung der Sitzungsunterlagen hier erstmalig und dann unter Tagesordnungspunkt 9 – und damit nahezu unter ferner liefen und nicht im Rahmen einer doch dringend notwendig erschienenen Sondersitzung- bekannt gegeben, dass sich die Befürchtungen der Opposition bewahrheitet haben: die Burgschule kann – wie für Lehrpersonal und Eltern schon lange offenkundig – laut Sachverständigengutachten nicht weiter genutzt werden und muss noch in diesem Jahr komplett saniert werden. Es steht damit ab sofort ein Grossprojekt auf der Agenda, das man gerne weiter verdrängt hätte und aus diesem Grund auch in dieser Dimension nicht im Masterplan berücksichtigt hat. 

Die Burgschule soll in den Sommerferien in die alte Anne Frank Schule ziehen, in der wiederum im nächsten Jahr auch die neu zu gründende Grundschule ihren Interimsstandort haben soll. Zwei Schulen in einem Gebäude, das nach Kenntnisstand der Opposition in großen Teil heute auch selber noch nicht in einem bezugsfertigen Zustand ist. Es müssen hier großen Zweifel erlaubt sein, dass dieser Plan aufgeht und die Frage drängt sich auf, wie diese Aufgaben alle bewältigt werden sollen. Allenthalben und nahezu gebetsmühlenartig werden seitens der Verwaltung immer wieder die fehlenden personellen Kapazitäten zur Begründung herangezogen, weshalb selbst kleinere Projekte, wie die WLAN Versorgung der Realschule, nicht realisiert werden können.

Der Masterplan erfährt in jedem Fall mit dieser neuen Entwicklung sein Aus und die Opposition hofft sehr, dass dieses Momentum genutzt wird, um endlich einmal ein tragfähiges Konzept für den Schulbau in Frechen zu erarbeiten. Hierzu gehört für die Vertreter der FDP, BSW und der Grünen, dass man zunächst einmal eine genaue Inventur in einem Melderegister für alle Schulen macht, welche Bedarfe insgesamt bestehen und sich dann in einer regelmäßigen Rückmeldung bekennt, welche Projekte wann abgearbeitet werden. Es muss aufhören, dass man völlig nebulös immer wieder Projekten eine Absage erteilt, weil man sich zu diesen personell nicht in der Lage sieht. Hier müssen ab sofort Ross und Reiter benannt werden. Das ist Aufgabe der Bürgermeisterin. Sie muss sich jetzt auf die Fahne schreiben, welche Bedeutung für sie die Kinder und Jugendlichen und ihre Bildung haben. Der Umstand, dass in dieser Situation der technische Beigeordnete von CDU und SPD abgeschafft wurde, kann allerdings nicht hoffnungsfroh stimmen.