Die Ratsmehrheit lehnte die Forderungen in der Haushaltsdebatte ab

Die Frechener Grünen treibt vor allem das Klima um. Uta Spork, die Co-Fraktionsvorsitzende der grünen Ratsfraktion, ist besorgt: “Das Jahr 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Industrialisierung. Der Klimawandel ist in vollem Gange und für alle Menschen auf der Welt inzwischen nicht nur messbar, sondern auch deutlich spürbar.“

Spork weiter: „Dabei heizen sich die Städte besonders stark auf – nicht zuletzt wegen ihrem hohen Anteil versiegelter Flächen und den fehlenden kühlenden Verdunstungsflächen für Wasser. Zudem treiben der städtische Verkehr und die Industrie die Hitzeentwicklung weiter an. Hieraus ergibt sich ein unmittelbarer Handlungsauftrag an die Stadt Frechen: Sie muss ihre Einwohner*innen vor den Folgen des Klimawandels schützen und sich aktiv für den Klimaschutz einsetzen.“

Entwicklung eines Klimafolgenanpassungskonzepts gefordert

Aus diesem Grund forderten die Grünen im Rahmen der diesjährigen Haushaltsberatungen für die Stadt Frechen ein Bekenntnis zu Klimaschutz und Maßnahmen der Klimafolgenanpassung.

Insbesondere beantragten sie im Zuge der Haushaltsberatungen für den kommenden Haushalt für die Jahre 2024 und 2025, 120.000 € für die Entwicklung eines integrierten, bereichsübergreifenden Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzepts durch eine renommierte Beratungsfirma. Gleichzeitig hätten sie einen Betrag von 1,5 Millionen € im Haushalt vorsorglich für die ersten sich aus dem Konzept ergebenden Maßnahmen vorzusehen.

Viel zu wenige Baumersatzpflanzungen – Bäume sind lebendiger Klimaschutz

Außerdem forderten die Grünen, Kosten für die Baumersatzpflanzungen sowohl im Jahr 2024 als auch 2025 mit jeweils 250.000 € im Haushalt zu veranschlagen, um möglichst schnell die Anzahl an Bäumen im Stadtgebiet zu erhöhen, da der Baumbestand seit Jahren rasant und spürbar schrumpft, und die Baumersatzpflanzungen der letzten Jahre – im Jahr 2023 wurden nur 37 Bäume ersetzt – in ihren Augen erheblich an Tempo und Umfang gewinnen müssten.

Ratsmehrheit ohne Visionen

Diese Anträge wurden durch die Ratsmehrheit aus CDU und SPD abgelehnt – mit dem Verweis auf drängendere Themen und fehlende personelle Kapazitäten. Diese Haltung ist für die Frechener Grünen nicht nachvollziehbar und geradezu verstörend. Während man sich in vielen anderen Kommunen das Ziel setzt, in naher Zukunft klimaneutral zu werden, fehlen hier bei der Ratsmehrheit jegliche Visionen. In der Wahrnehmung der Frechener Grünen spielt der Klimaschutz in Frechen nur eine geringe Rolle und ist kaum wahrnehmbar.