Die IHK Köln hat für die Kommunalwahlen im September Wahlprüfsteine entwickelt, anhand derer sie die Programme der Parteien überprüfen will. In vielen Punkten können wir an einem Strang ziehen. So bei der Digitalisierung, Förderung der umweltfreundlichen Mobilität und Fachkräftesicherung.  

Die Grünen sehen den Wahlprüfstein „Mehr Gewerbeflächen“ allerdings kritisch. Laut IHK seien weitere Gewerbe- und Industrieflächen dringend erforderlich. Diese Forderung widerspricht nach Auffassung der Frechener Grünen den Zielen des Klimaschutzes. So hatten sie bereits im Oktober 2019 im Frechener Rat als einzige Fraktion gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes nördlich der Krankenhausstraße und östlich der Bonnstraße gestimmt, um weitere Flächenversiegelung zu verhindern.   

Miriam Erbacher, Fraktionsvorsitzende der Frechener Bündnisgrünen: „Wenn man den Klimawandel auch nur halbwegs ernst nimmt, dann darf es solche großflächigen Flächenversiegelungen einfach nicht mehr geben. Das sind Gegensätze.“

Kein Umdenken bei der IHK in Sachen Klimaschutz?

Erbacher vermisst hier ein Umdenken bei der IHK: „Diese Art des Wirtschaftens zerstört unsere Lebensgrundlagen und am Endeauch die Grundlagen unserer heimischen Unternehmen.“

Wir haben die Grenzen des Wachstums nicht nur erreicht, sondern längst überschritten. 

Intelligentes Umsteuern ist nötig und möglich: So können wir aufgegebene Gewerbeflächen neu nutzen. Das Cremer-Breuer-Gelände ist ein gutes Beispiel. Auch das Keramo-Gelände und perspektivisch die Flächen aus der Braunkohleverarbeitung bieten sich für neue gewerbliche Nutzungen an.

Die IHK sollte solche Bestrebungen mutig und mit unternehmerischer Fantasie unterstützen, statt den bequemen Weg zu wählen und weitere Acker- und Waldflächen im Stadtgebiet zu opfern.  Frechen verliert dabei auch ein Stück ländlicher Identität.

Erbacher weiter: „Ich möchte die IHK gerne als Partner für Klima- und Umweltschutz gewinnen, dann muss sich diese Haltung aber auch in den Wahlprüfsteinen konsequent widerspiegeln.“