Nach der Ratssitzung am 10. Dezember war die Enttäuschung bei den Frechener Bündnisgrünen groß. Im Hinblick auf den voran schreitenden Klimawandel hatten sie zwei zusätzliche Stellen für Baumersatzpflanzungen sowie für Maßnahmen für den Fahrrad- und Fußverkehr gefordert. Beide Stellen waren von den Koalitionspartnern abgelehnt worden.
Miriam Erbacher, die grüne Fraktionsvorsitzende, hat für diese Ablehnung kein Verständnis: „Es gibt einen geltenden Beschluss, dass die gefällten Bäume durch Neupflanzungen zu ersetzen sind. Für diese Neupflanzungen steht jedoch viel zu wenig Personal zur Vor- und Nachbereitung der Baumersatzpflanzungen zur Verfügung. Das wollten wir ändern.“
Erbacher weiter: „Ähnlich sieht es beim Verkehr aus. Für die zügige Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen steht auch hier zu wenig Personal zur Verfügung. Deshalb hatten wir eine zusätzliche Stelle für Maßnahmen beim Fahrrad- und Fußverkehr gefordert – leider vergeblich.“
Gegen den weiteren Flächenfraß
Nach Wahrnehmung der Grünen zeichnete sich ein Riss in der Koalition bereits am 8. Oktober ab, als der Stadtrat über die Erweiterung des Gewerbegebietes nördlich der Krankenhausstraße zu entscheiden hatte. Die Grünen hatten vergeblich versucht, die geplante Erweiterung zu verhindern. Erbacher: „Wir waren gegen den weiteren Flächenverbrauch und die fortgesetzte Versiegelung von hochwertigen Böden, die für den Ackerbau genutzt werden. Stattdessen haben wir uns für ein Umsteuern bei der Ansiedlungspolitik hin zu technologie- und wissensbasierter Unternehmen stark gemacht.“
Die Grünen wollen mit ihrem Verlassen der Koalition deutlich machen, dass es Ein Weiter so nicht geben kann. Der Klimawandel verlange einen Paradigmenwechsel.