Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauleitplanung empfiehlt dem Rat der Stadt, folgenden Beschluss zu fassen:

Der Ausschuss möge beschließen, die nachfolgend aufgelisteten Texthinweise in die textlichen Festsetzungen aller aktuellen und zukünftigen Bebauungspläne aufzunehmen.

Darüber hinaus sollen alle Bürgerinnen und Bürger in Frechen über diese Empfehlungen über Zeitung/Informationsblätter informiert werden. Jeder Bürger, der Pflanzänderungen in seinem Hausgarten (z.B.: Tuja gegen Wildrosen) vornehmen möchte, sollte einmal finanziell möglichst unbürokratisch mit 100 Euro unterstützt werden. Dafür sollen die Mittel für Artenvielfalt von 5.000 Euro genutzt und auf die ersten 50 Bürgeranfragen in 2020 genutzt. Dies ist in 2021 weiterzuführen und der Betrag auf 10.000 Euro zu erhöhen.

Texthinweise:

Pflanzempfehlungen

Für die Anpflanzung von Bäumen, Hecken, Sträuchern, Pflanzen, Blumen sind überwiegend standortgerechte, heimische Gehölze/Pflanzen zu verwenden, die Nahrungsquellen für Insekten Vögel und Kleinlebewesen bieten. Fassaden- und Dachbegrünungen sind – da wo möglich – sinnvoll und leisten einen zusätzlichen sinnvollen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz. Auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sollte zum Schutz der Natur verzichtet werden. Die Stadt Frechen bietet hierfür Beratung und Unterstützung an.

Außenanlagengestaltung

Die Flächenversiegelung ist so gering wie möglich auszuführen, ggf. sind versickerungsfähige Pflasterungen und vergleichbares einzusetzen. Die unversiegelten Außen, Garten und Grünflächen sind möglichst naturnah und strukturreich zu bepflanzen und zu gestalten. Auf Kiesvorgärten sollte verzichtet werden.

Insektenfreundliche Beleuchtung

Für die Straßen- und Außenbeleuchtung sind insektendichte eingehauste Lampen mit Abstrahlrichtung nach unten und einer Farbtemperatur von max 3.000 K (warmweiß) zu verwenden.

Begründung:

Der fortschreitende Verlust der Artenvielfalt ist dramatisch und entwickelt sich sogar progressiv. Derzeit steht jede 8-te Art vor dem Aussterben und eine Art, die erst einmal ausgestorben ist, ist für immer verschwunden. Wie der Klimawandel ist dieser Prozess ab einem Kipppunkt nicht mehr zu korrigieren und beschleunigt sich dann von selbst. Die Weltartenschutzkonferenz hat bereits von dem 6.ten grossen Massenaussterben gesprochen. Wir Menschen müssen daher alles tun, um diesen Prozess noch aufzuhalten. Wir brauchen dringend wieder mehr insekten- und vogelfreundliche Bepflanzungen überall.

Leider wird aber in Hausgärten immer weniger Natur zugelassen. Vorgärten aus Kies sind auf dem Vormarsch. Unkrautvernichtungsmittel werden oft unsachgemäß angewandt.

Deshalb wollen wir die Bürger dazu auffordern, ihre Gärten wieder naturnaher zu bepflanzen, keine Pflanzenschutzmittel zu verwenden und auf Kiesgärten zu verzichten.

Mit freundlichen Grüßen

Miriam Erbacher

Fraktionsvorsitzende