Mit Sorge und Verwunderung verfolgen die Bündnisgrünen die aktuelle Diskussion um die Neugestaltung des Markplatzes, welche nach einem langen und aufwändigen Planungsprozess erst am 8. Juni dieses Jahres vom Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima ohne Gegenstimmen beschlossen wurde.

Anlass zur Sorge und zur Verwunderung gibt den Grünen die Unterschriftenaktion, die sich vor allem gegen den Wegfall von öffentlichen Parkplätzen richtet – obwohl immerhin 27 Stellplätze sowie 4 Stellplätze für Kurzparker erhalten bleiben sollen.

Parkraumbewirtschaftung statt zusätzlicher Stellplätze

Die Grünen haben festgestellt, dass derzeit viele PKW-Stellplätze durch Dauerparker belegt werden. Dieser wertvolle zentrale Platz sollte dazu nicht verwendet werden.

Die von vielen Bürgerinnen und Bürgern zu Recht geforderten Stellplätze für Arzt- und Apothekenbesuche sowie für Einkäufe und Besorgungen können nach Meinung der Grünen durch eine konsequente Bewirtschaftung der Stellplätze zur Verfügung gestellt werden, so wie es viele Kommunen bereits seit geraumer Zeit praktizieren. Nicht zuletzt gibt es im Umfeld des S-Bahnhofes ausreichend Stellplätze in fußläufiger Entfernung.

Verkehrswende und Klimawandel dürfen nicht unter den Tisch fallen

Leider tragen die Forderungen der Unterschriftenaktion weder dem fortschreitenden Klimawandel noch der dringend notwendigen Änderung des Mobilitätsverhaltens Rechnung; das bisherige autoorientierte Verhalten wird nicht hinterfragt, die Menschen werden hingegen ermuntert, ihr bisheriges klimaschädliches Mobilitätsverhalten beizubehalten.

Nachbesserungen sind möglich – auf Grundlage des Beschlusses vom 8. Juni

Die Grünen sperren sich nicht grundsätzlich gegen Nachbesserungen, solange sie die Attraktivität und die Funktion als Ortsmittelpunkt nicht gefährden sowie den Klimawandel und die Verkehrswende nicht durch zusätzliche Stellplätze konterkarieren.

Nach Meinung der Grünen sollten folgende Punkte bei der Umgestaltung noch berücksichtigt werden, welche dem fortschreitenden Klimawandel entgegenwirken und eine Änderung des Mobilitätsverhaltens unterstützen:

  • Erhalt aller vorhandenen Bäume, sofern sie gesund sind
  • zusätzliche Fahrradabstellmöglichkeiten, möglichst überdacht und ggf. mit Zutrittskontrolle
  • Erweiterung der vorhandenen Fahrradabstellanlage für Leihfahrräder
  • Bewirtschaftung der Parkplätze, mit Entwertungsmöglichkeit in den umliegenden Arztpraxen, Apotheken und anderen Zielen
  • Verdoppelung der Zahl von Parkplätzen für Mobilitätseingeschränkten von 2 auf 4, davon zwei am hinteren Rand und zwei zur Straße hin.
  • Reservierung von zwei Parkplätzen für Car-Sharing (ein Car-Sharing Fahrzeug kann bis zu 7 PKWs ersetzen)

Fazit – Königsdorf soll schöner werden

Nils von Pein, Co-Sprecher der Frechener GRÜNEN, zieht ein Fazit: „Das beschlossene Konzept ist verbunden mit den großzügigen Spenden und der geplanten Öffnung des Mellerhofes – eine einmalige Gelegenheit für urbane Erneuerung in Königsdorf und sollte nicht leichtfertig verworfen werden.

Der heutige Marktplatz ist derzeit ein hässlicher Parkplatz ohne jegliche Aufenthaltsqualität. Das hat der Stadtteil und das haben seine Bewohnerinnen und Bewohner nicht verdient. Wir setzen uns dafür ein, dass aus diesem hässlichen Parkplatz ein attraktiver Ortsmittelpunkt wird.“