Spürbar unzufrieden sind die Frechener Grünen darüber, dass der im letzten Jahr beschlossene Arbeitskreis Klimaschutz und Klimaanpassung seine Arbeit immer noch nicht aufgenommen hat. Dabei hatten bereits Ende letzten Jahres mehrere Ratsfraktionen auf die zeitnahe Einsetzung dieses Arbeitskreises gedrängt – bis dato ohne Erfolg.
Miriam Erbacher, Fraktionsvorsitzende der Frechener Bündnisgrünen, mahnt zur Eile: “Eine weitere Verzögerung der Befassung mit wirksamen Maßnahmen gegen den Klimawandel und zum Schutz der Bevölkerung ist nicht vertretbar. Alternativ zu Präsenzsitzungen halten wir auch Videokonferenzen für eine gute Lösung.”
Es drohen drastische Folgen
Erbacher erläutert, warum der Arbeitskreis wichtig ist: “Die Klimawandelvorsorgestrategie der Region Köln/Bonn e.V. hebt für Frechen die notwendige Klimaanpassung an die zunehmend hohe thermische Belastung hervor. Studien zeigen für Deutschland einen signifikanten Anstieg der Hitzetoten. Demnach lag der Schätzwert hitzebedingter Todesfälle in Deutschland im Sommer 2003 mit 7600 am höchsten, gefolgt von den Sommern im Jahr 2006 und 2015 mit 6200 beziehungsweise 6100 Todesfällen. Mit einem ähnlichen Ansatz ermittelte das Robert Koch Institut für den Sommer 2018 490 Hitzetote in Berlin und 740 in Hessen.”
Die Zeit läuft davon
Erbacher weiter: “Vor diesem Hintergrund ist für uns nicht nachvollziehbar, warum der Arbeitskreis immer noch nicht getagt hat. Die Zeit läuft uns davon. Bei den von den Wissenschaftlern geforderten Maßnahmen spielt es eine immens große Rolle, wann sie wirksam werden: Je früher, desto besser. Die nächsten Jahre sind entscheidend. Die Weichen für unsere Zukunft werden jetzt gestellt. Frühzeitige Maßnahmen sind extrem wichtig, späte Maßnahmen laufen Gefahr, zu spät zu kommen.”
Die Grünen beantragen deshalb, den Arbeitskreis Klimaschutz und Klimaanpassung nun so schnell wie möglich einzusetzen.